Am 06. Mai 2023 fand die allererste Tagung der baba academy statt. Rund 100 Teilnehmende aus der Zivilgesellschaft und dem Bildungswesen, sowie Expert*innen zum Thema Rassismus und Diskriminierung diskutierten über Vorurteile und Ungerechtigkeiten im Bildungssystem, und suchten nach Lösungsansätzen für mehr Chancengleichheit an Schweizer Schulen.
Eines der Hauptziele der Tagung war es, Akteur*innen aus der ganzen Gesellschaft miteinander ins Gespräch zu bringen, und verschiedene Ansätze miteinander zu verknüpfen. Hierzu wurden Gruppen von jeweils 5-6 Personen gebildet, die jeweils den gesamten Vormittag miteinander verbrachten und in verschiedenen Übungen miteinander in Austausch treten konnten. Unter den Teilnehmenden waren u.A. (angehende) Lehrpersonen, Schulleiter*innen, Heilpädagog*innen, Sozialarbeiter*innen oder Mitarbeitende bei verschiedenen Bildungs- und / oder Migrationsstellen der Schweiz. Aber auch Berufsgruppen ausserhalb des klassischen Bildungssystems (z.B. Therapeut*innen, Ärzt*innen, Lehrlinge) waren vertreten.
«Ich wünschte, mein ganzes Schulteam wie auch alle PH-Studis würden so sensibilisiert werden.»
Albina Muhtari und Merita Shabani, die Initiantinnen der baba academy, eröffneten die Tagung mit einem kurzen Vorwort, anschliessend wurden vier antirassistische Workshops gepitcht, welche die Teilnehmenden am Nachmittag besuchen durften. Konkret handelte es sich dabei um den Workshop «Netzwerk rassismuskritische Schule», der von Mona-Lisa Kole, Fachspezialistin für Rassismusfragen bei der Stadt Bern, gepitcht wurde.
Der zweite Workshop, «Living Library» wurde von Emanuel Brito, Primarlehrer aus Basel gehalten. «Vorurteile machen krank» hiess der Workshop der Dozentin und Kulturpsychologin Mirëlinda Shala. Und natürlich stand auch der Workshop «Unbewusste Vorurteile» der Initiantinnen der baba academy, Merita Shabani und Albina Muhtari, zur Wahl.
«Normalerweise sitze ich an so Veranstaltungen alleine – hier habe ich Leute kennengelernt.»
Nach den Pitches durften die Teilnehmenden anhand diverser vorbereiteter Fragen aus dem Schulwesen miteinander ins Gespräch kommen. Der «Deep Talk» reichte von der Frage «Bist du dir deiner eigenen Vorurteile bewusst?» bis hin zu «Besser ein guter Realschüler als ein schlechter Sekundarschüler – was hältst du von dieser Aussage?» Das Resultat waren anregende und teilweise auch emotionale Gespräche, die von den Teilnehmenden sehr geschätzt wurden.
Die anschliessende Podiumsdiskussion mit Arbnora Aliu Vejseli, Dieter Rüttimann, Fuat Köçer und Ivica Pretrušić rundete den Vormittag ab. Die Gäste diskutierten das Thema der Chancengleichheit in der Schule sehr realitätsnah und anhand konkreter Fallbeispiele und Studien. Moderiert wurde die Diskussion von den Gastgeberinnen Albina Muhtari und Merita Shabani.
«Mir gefiel, dass viele verschiedene Ebenen vertreten waren: von persönlich bis strukturell, von Schule bis Politik.»
An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Besucher*innen herzlich für das zahlreiche Erscheinen, die anregenden Diskussionen und die Bereitschaft, ihre Erfahrungen mit uns zu teilen, bedanken. Ein herzliches Dankeschön geht auch an alle, die diese Tagung ermöglicht haben: An die Berufsfachschule gibb, für die Bereitstellung der Räumlichkeiten, die Gastfreundschaft und die Organisation, sowie die Helferinnen Natalie Jakobi, Afrodita Gecaj, Larisa Mustafa und Yasemin Tural. An Hamza von Sultan Take-Away für das leckere Mittagessen. An Mona-Lisa Kole, Mirëlinda Shala und Emanuel Brito für ihren unermüdlichen Einsatz in der antirassistischen Arbeit, sowie Arbnora Aliu Vejseli, Dieter Rüttimann, Fuat Köçer und Ivica Pretrušić für die lehrreiche und inspirierende Diskussion. Herzlichen Dank auch an Shkurte Sulejmani, die die Tagung mit ihren wunderbaren Bildern festgehalten hat. Wir freuen uns, euch beim nächsten Frühjahrsputz wieder anzutreffen!